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Die Zukunft des Schlafs

Mit der Aufwertung des Schlafs kommen neue Services und Produkte auf den Markt: Von der smarten Matratze für zuhause bis zur High-Tech-Schlafkabine am Flughafen.

Wir werden wir in Zukunft schlafen? Mit geschlossenen Augen. Das ist so ziemlich das Einzige, was wir sicher wissen. Ansonsten ist Veränderung angesagt. Die Zeiten, in denen der Schlaf einen schlechten Ruf genoss – die Beleidigung Schlafmütze kommt nicht von ungefähr –, neigt sich ihrem Ende entgegen. Das Pendel bewegt sich in die andere Richtung, der Schlaf wird endlich so geschätzt, wie er es verdient. „Mit der Aufwertung des Schlafs verändern sich auch die Märkte”, sagt Corinna Mühlhausen vom Frankfurter Zukunftsinstitut. „Zahllose Produkte und Dienstleistungen, Apps und Beratungsangebote rund um das Thema Regeneration versprechen eine Optimierung des Schlafes.”

Die Entwicklung wird an Flughäfen besonders anschaulich. Ausgerechnet an Flughäfen, möchte man ausrufen, diesen Inbegriffen von Mobilität, rastlosem Jetten von A nach B und dauernder Betriebsamkeit. Ein Flughafen schläft nie? Von wegen. Seit einiger Zeit wird dort tiefer und besser geratzt als jemals zuvor. Der Wiener Flughafen etwa wirbt neuerdings mit 16 „Smart Lounges” – Schlafkabinen – im Terminal 3. Für alle Passagiere, die es satthaben, sich – wenn sie von Müdigkeit überfallen werden oder ein längerer Zwischenstopp ansteht – in einer lauten Halle auf einer Gitterbank auszustrecken. Der Münchener Flughafen bietet „Napcaps” an. Und in Kuala Lumpur erholt man sich im „Capsule Transit”, dem wohl hippsten Schlafcontainer in der Welt der Flughäfen.

Nicht ganz so schick, dafür ein wahres Ingenieurkunstwerk ist die eiförmige Schlafkapsel des finnischen Anbieters „Go Sleep”: ein Stuhl, der sich in ein Bett hinter einem atmungsaktiven Rollo verwandeln lässt. Rundherum geschlossen, mit Stauraum fürs Handgepäck, USB-Anschluss, Steckdose und Massagefunktion. Die „Go Sleep”-Kapseln, so heißt es, sollen bereits an weltweit 15 Flughäfen zu finden sein, darunter Helsinki, Dubai und Tokio. Na klar, die Services sind nicht kostenlos. Doch nie war guter Schlaf wertvoller als heute, da kann man schon mal ein wenig investieren. In München beispielsweise liegt der Preis zwischen 12 und 17 Euro für zwei Stunden Ruhe – und die Aussicht, danach wieder bei Kräften zu sein.

„Das Thema Schlaf wird die Gesundheitswelt der Zukunft bestimmen”, sagt Corinna Mühlhausen. Man braucht kein Prophet zu sein, um vorherzusagen, dass sich die Aufwertung des Schlafs auch in den Schlafzimmern widerspiegeln wird. Im Hinblick auf die Einrichtung sind sie lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt worden. Klare Linien und natürliche Materialien, kombiniert mit sanften Farben – zum Beispiel Grüntönen oder Blautönen –, haben beruhigende Wirkung und befördern die Nachtruhe. Smarte Matratzen – High-Tech-Matratzen – erkennen Schlafphasen, lassen sich per App steuern und passen sich automatisch an wechselnde Schlafpositionen an. Der Trend zur High-Tech-Matratze kommt aus den USA, und auch bei uns gibt es mittlerweile Anbieter, zum Beispiel das Frankfurter Unternehmen Emma.

Doch es muss nicht zwingend High Tech zum Einsatz kommen, um die Schlafqualität zu optimieren. Es genügt vielleicht auch schon, ein abendliches Duftritual einzuführen – Rituale vor dem Ins-Bett-gehen sind wichtig – und mit Aromatherapie zu arbeiten: Mit ätherischen Ölen, Lavendel oder Melisse, die über eine Duftlampe oder einen Diffusor im Zimmer verteilt werden. Das Angebot ist groß, auch Aromatherapie ist ein Trendthema. Sie fördert die Selbstheilungskräfte, kann das Immunsystem und das Wohlbefinden stärken und helfen, Stress abzubauen. Alles mit dem Ziel, am Morgen danach wie neugeboren zu erwachen.

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